Biobibliografie Eva Profousová

Eva Profousová wurde 1963 in Prag geboren. Nach ihrer Flucht aus der Tschechoslowakei 1983 studierte sie an der Universität Hamburg Neuere osteuropäische Geschichte und Slawistik. Ihre Anstellung im neu gegründeten Honorargeneralkonsulat der Tschechischen Republik (1992-2002) brachte sie zur tschechischen Kultur zurück und zum Übersetzen – zunächst im Tandem mit Freundinnen und Studienkolleginnen, später allein.
2002 bis 2004 war sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin der von der Robert Bosch Stiftung herausgegebenen Reihe Die Tschechische Bibliothek tätig. Seitdem arbeitet sie fast ausschließlich als freiberufliche Literaturübersetzerin aus dem Tschechischen, kuratiert Festivals und Lesereihen, moderiert Literaturabende, tritt selbst als Vorleserin auf. 2023 ist ihre erste Übersetzung aus dem Slowakischen erschienen, der zweiten Sprache ihrer tschechoslowakischen Kindheit. Neben ihrer übersetzerischen Tätigkeit setzt sie sich für eine größere Sichtbarkeit der Literaturübersetzer:innen ein.
Nach 35 Jahren in Hamburg ist sie 2018 nach Berlin gezogen, wo sie bis heute lebt. 

Das Phänomen des Übersetzens in die Nicht-Muttersprache hat sie im folgenden Essay thematisiert:
babelwerk.de/essay/du-sollst-nicht-begehren-die-sprache-deines-naechsten-uebersetzen-in-eine-andere-als-die-eigene-muttersprache/
 

Aus dem Tschechischen übersetzte sie u.a. Bücher von Radka Denemarková, Jaroslav Rudiš, Katarína Kucbelová, Jáchym Topol, Kateřina Tučková und Petr Zelenka.
 

Bisherige Auszeichnungen:
2022 – Brücke-Berlin-Übersetzerpreis (gemeinsam mit Radka Denemarková)
2012 – Georg Dehio-Ehrenpreis (gemeinsam mit Radka Denemarková)
2011 – Usedomer Literaturpreis (gemeinsam mit Radka Denemarková)
2010 – Hamburger Förderpreis für literarische Übersetzungen