Straelener Atriumsgespräche der Kunststiftung NRW
In Kooperation mit der Kunststiftung NRW hat das Europäische Übersetzer-Kollegium im Dezember 2007 eine internationale Veranstaltungsreihe initiiert, in der zweimal jährlich herausragende deutschsprachige Autorinnen und Autoren, deren Verlage bereits Auslandslizenzen verkauft haben, jeweils über mehrere Tage mit ihren ausländischen Übersetzerinnen und Übersetzern am aktuellen Werk arbeiten.
Viele Bücher stellen Literaturübersetzende vor derart spezifische sprachliche und sachliche Probleme, dass sie idealerweise nur im direkten Kontakt mit der Autorin oder dem Autor wirklich adäquat übersetzt werden können.
Wie könnte eine Übersetzerin oder ein Übersetzer sonst unmittelbar alle Bedeutungen klären, wenn im Text von Juli Zeh von der „Zaunreiterin“ oder bei Julia Franck vom Brauch des „Eierschiebens“ oder bei Eugen Ruge vom „Dauerbrandofen“ die Rede ist? Was meint das altertümliche Schimpfwort „Registermacherschelm“ im Roman von Saša Stanišić? Und welche Bedeutung schwingt mit, wenn es in einer Textstelle bei Feridun Zaimoglu heißt "Gesegnet sei der Tag, an dem der Teufel sein Hinterbein brach"?
Die Kunststiftung NRW möchte mit diesem besonderen Projekt die künstlerische Arbeit der Literaturübersetzenden würdigen und unterstützen und dazu beitragen, Fehler und Missverständnisse im Sprach- und Kulturtransfer zu vermeiden. Darüber hinaus soll die Rezeption deutschsprachiger Literatur im Ausland gefördert und generell die Qualität übersetzter Literatur gesteigert werden.