Findungskommission

Claudia Dathe

(*1971) studierte Übersetzungswissenschaft (Russisch, Polnisch) und Betriebswirtschaftslehre in Leipzig, Pjatigorsk (Russland) und Krakau. Nach längeren Auslandstätigkeiten in Kasachstan und der Ukraine arbeitete sie von 2009 bis 2020 als Koordinatorin für Projekte zum literarischen Übersetzen und zum europäischen Kulturaustausch am Slavischen Seminar der Universität Tübingen. Seit Mai 2021 koordiniert sie das Forschungsverbundprojekt „European Times“ an der Kulturwissenschaftlichen Fakultät der Europa-Universität Viadrina. Sie übersetzt Literatur aus dem Russischen und Ukrainischen, u.a. von Andrej Kurkow, Serhij Zhadan, Ostap Slyvynsky und Yevgenia Belorusets. Im Jahr 2020 wurde sie zusammen mit Yevgenia Belorusets für das Buch „Glückliche Fälle“ mit dem Internationalen Literaturpreis und 2021 für die Übersetzung von Serhij Zhadans Gedichtband „Antenne“ und Oleksii Tschupas Roman „Märchen aus meinem Luftschutzkeller“ mit dem Drahomán-Preis ausgezeichnet.

 

Stand: August 2022

Katharina Raabe

Katharina Raabestudierte Musik, Philosophie und Musikwissenschaft und arbeitete als Geigenlehrerin. Von 1993 bis 2000 war sie literarische Lektorin im Verlag Rowohlt Berlin. Seit 2000 ist sie für den Suhrkamp Verlag tätig. Der Schwerpunkt ihrer Arbeit liegt in der Entdeckung und Durchsetzung osteuropäischer Autoren und Themen im deutschsprachigen Raum. Unter den rund 220 Titeln aus und über Osteuropa, die sie betreut, sind u.a. die Werke von Juri Andruchowytsch, Joanna Bator, Szilárd Borbély, Dževad Karahasan Katja Petrowskaja, Andrzej Stasiuk, Maria Stepanova und Serhij Zhadan. - Hg. u.a.: In Ketten tanzen. Übersetzen als interpretierende Kunst (mit Gabriele Leupold), Göttingen 2008; Odessa Transfer. Nachrichten vom Schwarzen Meer (mit Monika Sznajderman), Frankfurt/Main 2009; Gefährdete Nachbarschaften. Ukraine, Russland, Europäische Union, Göttingen 2015; Testfall Ukraine. Europa und seine Werte (mit Manfred Sapper), Berlin 2015; Warum Lesen. Mindestens 24 Gründe (mit Frank Wegner), Berlin 2020.

Stand: August 2022

Natalka Sniadanko

Natalka Sniadanko, geb. in Lviv (Ukraine) 1973 ist freie Authorin, Übersetzerin und Publizistin. Sie studierte in Lviv, Freiburg im Breisgau und Warschau. Sie ist Autorin von elf Prosabüchern, ihre Texte wurden in Polen, Russland, Belarus, Tschechien, Deutschland, Österreich, in der Schweiz und in den USA übersetzt und veröffentlicht. Sniadanko übersetzt zudem aus dem Deutschen (u.a. Franz Kafka, Friedrich Dürrenmatt, Günter Grass, Stefan Zweig, Elfride Jelinek, Karl May, Herta Müller, Judith Hermann, Zigmund Freud) und Polnischen (Zbigniew Herbert, Jarosław Iwaszkiewicz, Czesław Miłosz, Jan Brzechwa, Janusz Wiszniewski, Johanna Bator u.a.). Sie publiziert in der ukrainischen und internationalen Presse: Deutsche Welle, Ukrainska prawda (Ukraine), Gazeta Wyborcza (Polen), Odra (Polen), Süddeutsche Zeitung, Welt (Deutschland), Neue Zürcher Zeitung, du (Schweiz) und New York Times (USA). Seit 2009 ist sie in der Redaktion der polnisch-deutsch-ukrainischen Literaturzeitschrift RADAR tätig. Sniadanko bekam zahlreiche Preise und Stipendien, u.a. den Joseph Conrad Preis des Polnischen Institutes in Kiew 2011 und den Übersetzerpreis des Bundesministeriums für Unterricht, Kunst und Kultur in Wien 2016 und 2019, ein Stipendium des IHAG in Graz 2015, ein Paul-Celan Stipendium in IWM in Wien 2017, ein Artist-in-Residence Stipendium im MuseumsQuartier 2021 und ein Artist-in-Residence Stipendium im Deutschen Literaturarchiv Marbach 2022.

Zu ihren deutschsprachigen Publikationen gehören Der Erzherzog, der den Schwarzmarkt regierte, Matrosen liebte und mein Großvater wurde, Frau Müller hat nicht die Absicht mehr zu bezahlen, Sammlung der Leidenschaften, Direkt auf die Augen, Die schöne Schlichtheit des Irrationalen, Karpaty hat wieder verloren, Krim-Sonette. Kulinarisches Sonett, Fragmente eines ungeschriebenen Drehbuchs für einen mehrteiligen Liebesfilm und Wie kommt Camus ins Kaufhaus? Eine Deutschlandreise.

Stand: August 2022