Literaturpreis der Kunststiftung NRW - Straelener Übersetzerpreis 2011

Die 1971 im ungarischen Sopron geborene Terézia Mora erhielt den mit 25.000 € dotierten Übersetzerpreis der Kunststiftung NRW 2011. Sie wurde für ihre Übersetzung von Péter Esterházys Ein Produktionsroman (Zwei Produktionsromane) aus dem Ungarischen und zugleich für ihr Lebenswerk ausgezeichnet. Moras Übersetzung von Péter Esterházys Ein Produktionsroman (Zwei Produktionsromane) ist 2010 im Berlin Verlag erschienen. Der Preis wurde am 30. Juni 2011 von der Generalsekretärin der Kunststiftung NRW Regina Wyrwoll im Europäischen Übersetzer-Kollegium in Straelen übergeben.

“Nun bei Terézia Mora fiel mir gleich auf, dass die begeisterten Rezensenten der Seltsamen Materie ihren Namen fast überall einwandfrei niedergeschrieben haben, was ich als symbolisches Zeichen für etwas Wundervolles und gleichzeitig Allernatürlichstes empfand: Eine Ungarin wächst in der Nähe von Sopron auf, kommt als freie Bürgerin nach Berlin kurz vor der deutschen Wiedervereinigung, nimmt ihre Erfahrungen und ihr geistiges Gepäck zollfrei in das neue Land mit und findet dort das Medium, in welchem sie ihren Stoff authentisch für die Leser dieses anderen Landes allgemeinverständlich vermitteln kann.”, so der Laudator György Dalos.

Der Jury gehörten Hedwig Binder, Ganna Braungardt, Helmut Frielinghaus, Maike Albath und Andrea Spingler an.

Aus der Begründung der Jury

Terézia Moras Übersetzung von Péter Esterházys legendärem Debüt Ein Produktionsroman (Zwei Produktionsromane) vermittelt auf mitreißende Weise das literarische Abenteurertum des ungarischen Schriftstellers. Ob realsozialistische Parodien, tollkühne Wortspiele, kunsttheoretische Verschrobenheiten oder das pseudopreziöse Auftrumpfen des Erzählers – Terézia Mora findet für alles eine Entsprechung. Mit sprachschöpferischer Phantasie macht sie aus Esterházys Erstling das, was er im Original bereits war: einen Klassiker. Nun ist das Buch auch auf Deutsch ein überbordendes Sprachkunstwerk. Oder um es mit den Worten des Helden zu sagen: famoski!